“Ist er tot?”
Es ist hellichter Tag, mitten in einer U-Bahn in Tokio.
Der Mann im beigen Anzug sitzt schlaff da, der Kopf zur rechten Seite geklappt. Die Augen geschlossen, die Brille noch auf der Nase.
Der Körper könnte jeden Moment ganz und gar von der Sitzbank rutschen.
Vielleicht schläft er. Vielleicht auch nicht…
Auf dieses Bild stoße ich, als ich “Karoshi” bei Google eingebe – es bedeutet soviel wie “Tod durch Überarbeitung” und ist ein (leider) nicht ungewöhnliches Phänomen in Japan und weltweit.
Erinnert die in Japan keiner an ihre Resilienz?!
In diesem Artikel erfährst Du nicht nur, was Resilienz ist und welches Kernprinzip dahintersteckt.
Es geht um die 7 Säulen der Resilienz: Ein Allzweckwerkzeug, um mit Stress (schnell) und gut umzugehen.
Wenn Du den größten Fehler im Umgang mit ihnen vermeidest, können die 7 Säulen für dich das sein, was der Ironman-Anzug für Tony Stark ist: Sie machen dich zum „Superhelden“.
Bist Du bereit?
Dann los.
Was zum Henker ist Resilienz?
Erinnerst Du dich?
„Ladies and Gentlemen, this is Mambo number 5“
Im Sommer 1999 kam niemand um diesen Song von Lou Bega herum.
Ein echter Hit, die Sommer-Hymne des Jahres.
Doch kannst Du dich noch an die zweite Single des Interpreten erinnern?
Ich nicht…
Mambo No. 5 löste einen krassen Hype aus – doch Lou Bega ging in die Geschichte ein als One-Hit-Wonder.
Ich muss an Lou denken, wenn ich heute den Begriff „Resilienz“ lese.
13 Millionen!
Soviele Suchergebnisse hat das Stichwort „Resilienz“ bei Google.
Resilienter sollen wir sein wegen der Kriege, Pandemien, dem Klima…
Wer heute was auf sich hält, der wird zum „Stehaufmännchen“, der ist „psychisch widerstandsfähig“, übt sich halt in RESILIENZ!
Erleben wir hier vielleicht den nächsten Hype?
Ist Resilienz das One-Hit-Wonder der heutigen Zeit?
Pass auf:
Ich beschäftige mich seit 2016 mit dem Thema.
Bei all dem Bullshit, den Du bei Google dazu so findest, verrate ich dir die eine Wahrheit:
Wir haben und brauchen diese Resilienz!
Das Problem ist nur: Resilienz gibts nicht in Flaschen!
Sixpack kaufen, austrinken, Wirkung abwarten – das klappt nur in anderen Bereichen.
Der Markt ist unübersichtlich und Resilienz nicht direkt greifbar.
1929 hat ein Brot 1 Milliarde Reichsmark gekostet – weil einfach zuviel Geld in Umlauf war. #inflation
Trotzdem blieb Geld als Tauschmittel wichtig.
Viel zuviele und diffuse Infos zu Resilienz bedeuten also nicht, dass Resilienz an sich nicht wichtig wäre.
Alleine um bei all dem Trubel heutzutage nicht durchzudrehen!
Resilienz ist kein Hype, nur gerade besonders im Fokus.
Auch wenn Du heute (zu)viel von Resilienz liest, ist sie alles andere als neu.
Krisen hat es immer schon gegeben – und in Zukunft vielleicht noch mehr als sonst.
Und so ist eins sicher: Resilienz wird in 20 Jahren noch ebenso eine Rolle spielen wie heute die Radiohits der 90er.
Doch was steckt hinter dem Begriff Resilienz?
Das Grundprinzip von Resilienz (ohne das Du heute nicht hier wärst)
Es ist vorbei.
Im Boxring küren sie den Sieger des Kampfes, während der Verlierer sich bereit für die ersten Interviews macht.
Sein Gesicht ist ringsum blau, die Augen bereits zu kleinen Schlitzen zugeschwollen. Er ist vom Kampf gezeichnet.
Auf dem Kopf trägt er bereits kurz nach dem Kampf die bekannte rote Basecap seines Sponsors.
Er hat den Kampf verloren. 12 harte Runden, die ihm alles abverlangten. Die Punkte gingen aber eindeutig an den Herausforderer.
„Sie waren heute Favorit und haben dennoch verloren. Was war denn ihre Taktik, um den Gegner im Ring in die Knie zu zwingen?“, fragt der erste Journalist.
„Naja, wissen se… Ick hab so lange versucht mit meinem Jesicht auf seine Fäuste einzuprügeln, bis er nicht mehr kann…“, antwortet er und lächelt sogar süffisant.
„Ick weeß, is nich janz uffjegangen mein Plan…“, fügt er hinzu, während der Journalist recht verdattert dreinschaut.
Er resümiert:
„Wissen se, et läuft nich immer wie man sich dat vorstellt. Also hab ick mich durchjebissen, alles jegeben und es hat heute trotzdem nicht jereicht. Aber wissen se wat?! Dat war die beste Lehrstunde für den Rückkampf, da mach ick ihn platt”
Das linke Auge formt sicher aller Schwellungen zum Trotz zu einem Blinzeln, bevor der Verlierer des Abends sich vom Journalisten abwendet und erhobenen Hauptes den Ring verlässt.
Resilient ist, wer allen Widerständen zum Trotz (mental) gesund ist und bleibt!
(sinngemäß nach Raffael Kalisch)
Was Resilienz ist, erkläre ich gerne so, wie es selbst meine Kinder verstehen würden:
Mit Batman.
Ich liebe Batman.
„The Dark Knight“ mit Christian Bale ist meiner Meinung nach eine der besten Verfilmungen.
Der junge Bruce Wayne fällt als Kind in einen Brunnen. Dort unten ist es furchtbar dunkel und voller angsteinflößender Fledermäuse.
Sein Vater seilt sich zu ihm ab, um ihn zu retten.
Die zentrale Frage, auf die alles hinausläuft, stellt er dem Jungen noch im Brunnenschacht:
„Bruce, warum fallen wir?“
Pause.
„Damit wir lernen können, wieder aufzustehen!“
Bruce Wayne wird gerettet.
Auf Grund dieser Erfahrung wird Batman geboren. Ab diesem Zeitpunkt ist er es, der sich selbst und anderen hilft.
Aus der Angst entsteht ein Held.
Das Grundprinzip der Resilienz lautet:
Aufstehen.
Und ohne dieses Prinzip würdest Du diese Zeilen heute nicht lesen. Jeder von uns stolpert, fällt, muss wieder aufstehen.
Jeden Tag!
Doch was genau kann dabei hilfreich sein und ist das mit der Resilienz trainierbar?
In diesem Artikel bekommst Du eine Antwort darauf.
Mehr noch:
Wo MacGyver bloß eine Stecknadel zur Verfügung gehabt hätte, um all seine Probleme und Krisen zu lösen, bekommst Du hier sogar ein Schweizer Taschenmesser geschenkt!
Ein Werkzeug, mit dem Du Resilienz überall und jederzeit bewusst anwenden kannst, völlig egal wo es gerade anstrengend für dich wird: Ob im Büro, zu Hause bei deiner Familie oder sonstwo:
Die 7 Säulen der Resilienz!
Und Du brauchst ein gutes Werkzeug. Denn Resilienz ist eben nicht etwas, mit dem man sich bloß in einem WE-Seminar beschäftigt.
„Resilienz ist eher ein Prozess als ein Endergebnis“
(Emmy Werner, Resilienz-Pionierin, 1929-2017)
Ok, here we go.
Dein Schweizer Taschenmesser für den Alltag: Die 7 Säulen der Resilienz
Nein!
Das ist meine Antwort auf deine Frage, die Du dir gerade stellst.
Das hier ist kein 0-8-15-Blog, bei dem Du bloß solange den Artikel runterscrollst, bis Du zur grafischen Übersicht angelangst, auf der alles zusammengefasst ist.
Hier ist klickbait-freie Zone!
Die 7 Säulen der Resilienz sind viel zu wertvoll, um sie dir eben in Wasser aufzulösen, damit Du sie weg-exen kannst.
Stell dir lieber ein paar saftige Orangen vor, die Du Hälfte für Hälfte auspresst, um den frischen Saft anschließend zu genießen:
DAS sind die Vitamine und Nährstoffe des Resilienz-Shots, die die 7 Säulen der Resilienz dir liefern.
Gönn dir mehr Qualitytime beim Lesen, es lohnt sich.
Und ist gesund!
Dieser Artikel ist kein Instant-Bullimie-Wissen, das Du nach 2 Minuten wieder auskotzt.
Lass mich dir daher noch die X wichtigsten Fragen zu den 7 Säulen der Resilienz beantworten, damit dein Resilienz-Shot optimal wirkt:
Woher kommen die 7 Säulen der Resilienz?
Was wäre die Welt heute, wenn es Steve Jobs nicht gegeben hätte?
…möglicherweise wäre das Iphone nie erfunden worden.
Was Steve Jobs für die Tech-Welt war, ist Ursula Nuber für die Resilienz.
Sie ist die Erfinderin der 7 Säulen der Resilienz.
Ihr Modell gab es als erstes und genau wie beim Iphone folgten daraufhin viele weitere Modelle von anderen Herstellern. Das Smartphone war geboren.
Heute sind die 7 Säulen der Resilienz nicht ein einziges einheitliches Konzept, sondern vielmehr eine oft gedachte Idee von einem gedanklichen Leitsystem für Resilienz.
Die 7 Säulen der Resilienz sind ein Multifunktionswerkzeug für den Umgang mit Problemen, Stress und Krisen.
Doch was verbirgt sich denn jetzt hinter dem Vorhang?
Kann man Resilienz mit den 7 Säulen üben?
Das Iphone war innovativ, weil es beliebte Funktionen zusammenführte: Neben Telefonieren konnte das Gerät auch Musik und Videos abspielen.
Was Ursula Nuber einst begann, griffen einige weitere Personen als eigene Leitsysteme für Resilienz auf: 7 Säulen, 6 Kompetenzen, 8 Faktoren und andere.
Am gemütlichsten sind am Ende die Schuhe, in denen Du am besten laufen kannst.
Das Modell der 7 Säulen Resilienz von Dr. Franziska Wiebel beruht für mich dabei auf zwei Kernelementen:
Denken und Handeln.
Genau DAS ist es, was es braucht, um für den Alltag, für die Umsetzung von Resilienz gerüstet zu sein.
Theoretische Modelle gibt es viele, doch am erfolgreichsten sind die, die Du im Alltag auch wirklich anwenden kannst!
Ihr Modell besteht aus 4 Haltungen und 3 Praktiken.
Und mit den 7 Säulen der Resilienz von Franziska Wiebel wirst Du die Welt mit anderen Augen sehen!
Resilienz: 7 Säulen, die dein Leben verändern können
Akzeptanz – Die Tür zu Alice‘s Wunderland
“Sie war doch noch so jung…”
Als ihre Mutter ein Poltern aus der ersten Etage hört, geht sie nachsehen. Die Treppe rauf, erstes Zimmer links.
Die Tür zu ihrem Zimmer steht einen Spalt breit offen, sie tritt ein – und da liegt sie.
Neben ihrem Schreibtischstuhl.
Sie wurde nur 22 Jahre alt.
In unserer Jugend sind wir gemeinsam um die Häuser gezogen, hatten viel Spaß, haben zusammen gelacht.
Und dann passiert etwas, womit niemand jemals gerechnet hätte: In ihrem Schädel platzt ein Aneurysma.
Das heißt es ging für sie schnell. Sehr schnell.
Zu schnell für Familie, Freunde, Verwandte…
Als ich davon erfuhr, war ich nicht traurig. Ich konnte es nicht. Noch nicht.
Was ich fühlte, war eine Art Fassungslosigkeit. Ich wollte es nicht wahrhaben.
Eine ganze Zeit lang konnte ich nicht um sie weinen. Stattdessen fraß ich es in mich hinein, versuchte zu verdrängen und machte jedes Mal einen großen Bogen, wenn ich in die Nähe des Friedhofs kam, auf dem ihre Urne heute noch begraben liegt.
Erst Monate später gelang es mir, den Schmerz zuzulassen – und ich erkannte, weshalb es mir zuvor nicht gelungen war:
Ich konnte die Situation damals einfach nicht akzeptieren.
Ich verrat’ dir was:
Es muss nicht erst jemand von uns gehen, damit wir die Macht der Akzeptanz in unserem Leben spüren.
Zu akzeptieren heißt keinesfalls, sich alles gefallen zu lassen oder alles “schlucken” zu müssen, was um dich herum so passiert.
Doch Akzeptanz ist wie ein Türöffner zu einer anderen Welt.
Akzeptanz ist die unsichtbare Brücke, die dich über eine tiefe Schlucht führt.
Zu akzeptieren heißt innerlich eine gute Einstellung zu dem zu finden, was gerade passiert (ist). Egal ob im Büro, zu Hause oder während Du mal wieder im Stau steckst.
Auch wenn es dir nicht immer gefällt, wie es gerade ist.
Situationen und Umstände nicht zu akzeptieren bedeutet, einen guten Umgang damit zu verhindern.
Und so ärgerst Du dich lieber, statt die Situation zu nehmen, wie sie ist.
Weil Du dich nicht darauf einlassen kannst.
Lösungs- und Zielorientierung – Bist Du einer “von denen”?
Was sagt jemand, der bereits (zu) lange in einem Unternehmen ist?
„Früher war alles besser“…
Kotz.
Das Kernproblem dieser Menschen ist dabei gar nicht ihre jahrzehntelange Tätigkeit, nein.
Es ist ihre Resignation.
18% der Angestellten haben aufgehört, Veränderung als Chance zu sehen und innerlich bereits gekündigt (Gallup Engagement Index).
69% sind kurz davor, leisten bloß noch „Dienst nach Vorschrift“.
Wo liegt das Problem?
Es ist eine Frage der Blickrichtung!
Meine Laune ist immer dann am miesesten, wenn ich mir klar mache, was in meinem Job alles nicht geht.
Projekte gehen nicht voran, Kollegen rufen nicht zurück, die Bürokratie wird zur unüberbrückbaren Hürde…
Frustration macht sich breit.
Und schneller, als ich mich versehe, sitze ich zusammen mit den (alten Säcken) der Firma in einer Reihe und meckere nur, dass alles scheiße ist.
Es sind Erwachsene, die zu lange im Kinderkarussell gesessen haben: Am Anfang hat es noch Spaß gemacht, aber jetzt sind alle benommen und ihnen ist schlecht.
Es steigt bloß keiner aus oder bremst.
Doch es gibt sie, die schönen Dinge! Die Projekte, die gut laufen. Die Kollegen, die zurückrufen und Lust haben, etwas zu bewegen.
Frustration ist super – wenn Du mit ihr umzugehen weißt!
Gesunder Optimismus – Das oscarschwere Erfolgsgeheimnis
Dieser Satz machte ihn weltberühmt:
„Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie was man kriegt“
Die Filmfigur Forrest Gump hat einen IQ von 75, wächst in bescheidenen Verhältnissen auf und wird auf Grund von Beinschienen schon in der Schule gemobbt.
Er ist kein Superheld, hat keine Superkraft und ist nicht mal ein Durchschnittstyp.
Sogar Haupdarsteller Tom Hanks fragte seinen Regisseur seinerzeit:
„Wird sich irgendjemand für einen naiven Typen auf einer Parkbank interessieren, der einen lächerlichen Anzug und alberne Schuhe trägt?“
Forrest Gump wurde der erfolgreichste Kinofilm 1994 und sackte zudem 6 Oscars ein. Unter anderem für den besten Hauptdarsteller.
Warum also war dieser Film so erfolgreich?
In der Armee ist sein einziges Ziel, die Befehle seines Vorgesetzten zu befolgen. Der Präsident verleiht ihm die Medal of Honor für seine Verdienste.
Als Läufer sorgt er für Schlagzeilen,
Als Tischtennisspieler schafft er es zu den olympischen Spielen.
Er crasht sogar die weltberühmte Rede von Dr. Martin Luther King jr. („I have a dream“)
Niemand schenkt ihm dabei etwas, im Gegenteil: So manchen Verlust hat er zu beklagen. Seine Mutter oder auch Jenny, die Liebe seines Lebens…
Und doch wirkt er unerschütterlich, steht immer wieder auf.
Forrest Gump ist verdammt resilient!
Der Film war so erfolgreich, weil Forrest Gump das verkörpert, wonach sich soviele Menschen im Alltag sehnen:
Optimismus!
Forrest Gump lässt sich von seinen bescheidenen Umständen nicht unterkriegen. Er geht alles, was er im Leben tut, mit vollem Herzen und ohne Vorurteile an.
Es ist ihm egal was andere von ihm denken.
Es spielt keine Rolle, wie groß seine Chancen sind bei dem, was er tut.
Er macht, was er für richtig hält – ohne es aufzuschieben.
Bindung – Das Erbe des mächtigsten Mannes der Welt
Wir alle kennen die bedrückenden Bilder.
Auf dem Bildschirm ist in schwarz-weiß zu sehen, wie das Cabriolet beschleunigt, während sich die Insassen über den Körper auf der Rückbank beugen, der nach dem Schuss in sich zusammensackt.
Mit John F. Kennedy wurde 1963 der amtierende Präsident der USA erschossen.
Sein Tod mit 47 war tragisch – und machte ihn doch zur Legende.
Noch über 60 Jahre später können wir heute von ihm lernen:
Er war Teilnehmer der „Harvard Studie über Persönlichkeitsentwicklung“, die in 1938 begann und in 4. Generation noch heute läuft.
Eine der zentralen Fragen der Untersuchung war und ist:
Was macht ein zufriedenes Leben aus?
Und der mit Abstand wichtigste Punkt wird über viele viele Jahre immer wieder am häufigsten genannt:
Bindung.
Nicht die Beziehung zu Einzelnen, sondern vielmehr die allgemeine Beziehung zu anderen Menschen.
Herzlichkeit, Empathie,
Zwischenmenschlichkeit!
Bei all der Geschwindigkeit und dem Stress der heutigen Welt ist sie die Superkraft, die uns gut mit allem umgehen lässt.
Das unsichtbare Rettungsseil in stürmischen Zeiten.
All das, was zwischen den Zeilen geschieht, auch wenn wir es gar nicht so wahrnehmen.
Wenn sprichwörtlich die Verbindung zu deinen Mitmenschen stimmt, gelingt dir auch der Umgang mit Problemen, Stress und Krisen besser.
Weil Du Unterstützung erfährst.
Weil es jemanden gibt, mit dem Du deine Sorgen teilen kannst.
Weil Du nie alleine bist, wenn es mal schwierig wird.
Niemand! Einfach niemand wird alleine alles meistern – das muss dir nur einfach klar sein.
Wenn es einen Oscar für den wichtigsten Resilienzfaktor gäbe, die Bindung würde ihn gewinnen.
Selbstwahrnehmung – Die Lehre des Kaisers
Die Menge starrte ihn an.
Er war nackt.
Und er war der Einzige, der dies nicht bemerkte.
Die Erzählung vom Kaiser und seinen neuen Kleidern ist dir wahrscheinlich bekannt. Betrüger tischen dem Kaiser Lügen auf, bis dieser glaubt, er trage brandneue, maßgefertigte Kleider – dabei trägt er rein gar nichts am Leib.
Hans Christian Andersen hat Mitte des 19. Jahrhunderts dieses Märchen geschrieben, dessen Kern auch heute noch aktuell ist:
Wir lassen uns derart von äußeren Einflüssen in Beschlag nehmen, dass wir uns selbst oftmals vergessen!
Rund um die Uhr ist unser Kopf heutzutage beschäftigt: Job, Familie, Kollegen, Aufgaben, Hobby, Einkauf, Termine, Fristen einhalten, organisieren, telefonieren, Email schreiben…
…und die Runde Netflix abends, um “runterzukommen”, beschäftigt unser Hirn genauso wie alles andere. Pffff…
Wir sind Verkehrsopfer unseres Hochgeschwindigkeits-Alltags. Es geht halt Schlag auf Schlag, was will man machen. Wir werden allem und jedem gerecht, das an uns zerrt. Hecheln nur noch hinterher.
Mit all dem täglichen Trubel sind wir so sehr beschäftigt, dass wir die eine, aber doch wichtigste Sache dabei meistens hinten anstellen:
Wie es uns damit eigentlich geht.
Und dann wunderst Du dich, dass Du auf einmal krank wirst. Oder dich einfach platt fühlst. Oder einfach keine Freude mehr bei dem empfindest, was Du so tust.
Dabei hast Du deinen persönlichen Stress- und Wohlsein-Detektor stets bei dir:
Dich selbst!
Selbstwahrnehmung ist der erste von drei Schritten, um dich selbst in jeder Situation in eine innere Gelassenheit zu bringen!
Selbstreflexion – Der Blick in den Spiegel
Es ist das mieseste Gadget, das Apple jemals entwickelt hat.
Und es ist das ehrlichste:
Deine Bildschirmzeit.
Sie führt dir vor Augen, wie lange Du wirklich am Handy hängst (erschreckend oder?).
Die Zahl ist viel höher als ich dachte und die Wahrheit ist: Nicht jede Minute davon war produktiv…
Das Gadget tut weh, weil es mir den Spiegel vor Augen führt.
Weil es mein Verhalten reflektiert.
Weil es mich ent-täuscht von dem, was ich eigentlich von mir dachte (dass nur die anderen soviel und nutzlos am Handy hängen…).
Es zeigt mir, wie ich mich selbst mehr betrüge, als es jemand anderes je könnte.
Das Gadget zeigt mir schonungslos, wie die Wirklichkeit aussieht.
Ein bisschen wünsche ich mir ein solches Gadget auch für andere Lebensbereiche:
- habe ich so oft „nein“ gesagt, wie ich es mir mal vorgenommen habe?
- Mache ich tatsächlich mehr von dem, was mir Freude bereitet (statt nur die Dinge, die dies nicht tun)?
- Verbringe ich soviel Zeit mit meinen Kindern, wie es ein „guter“ Papa macht?
- Lebe ich eigentlich das Leben, das ich leben will?…
Ich bin ganz ehrlich:
So manche Antwort würde mich erschüttern.
Doch in den Spiegel zu schauen ist wichtig, wenn Du es ernst nimmst mit dir und deinen Zielen oder Bedürfnissen.
Und dafür brauchts auch kein neues Gadget.
Selbstwirksamkeit – Das wichtigste Prinzip, das Du von Kindern lernen kannst
Mein Sohn ist drei Jahre und macht einfach ALLES kaputt:
- Die Sandburgen anderer Kinder (die Blicke der anderen Eltern – voll peinlich)
- Die Bereifung seines Playmobil-Polizeiautos (gerade neu)
- Selbst die Vorlesebücher pflückt er auseinander
Und warum macht er das?
Die Antwort ist so plump, dass sie dich überraschen wird:
Weil ers kann!
Was klingt wie aus einem „Buch für schlechte Ausreden“, Seite 1, birgt tatsächlich eine Menge Lebensweisheit.
Irgendwas kann halt jeder und mit drei Jahren sind die Optionen noch nicht so vielfältig wie als Erwachsener. Also macht er Sachen kaputt.
…weil er darauf ne Reaktion von mir bekommt (aktuell nur noch ein müdes Lächeln, anfangs durchaus auch nen Anschiss).
…weil er dadurch merkt, dass sein Tun etwas bewirkt.
…weil er dadurch die Situation ein stückweit kontrollieren kann.
Kurzum:
Weil er dadurch Selbstwirksamkeit verspürt!
Und dadurch ist er uns Erwachsenen doch sehr viel ähnlicher, als wir es wahrhaben möchten.
Natürlich trampeln wir nicht auf den Sandburgen unserer Kollegen herum (hoffe ich zumindest). Aber auch wir müssen täglich spüren, dass unser Tun einen Unterschied macht.
…dass die täglichen Mails, die wir verschicken, einen Sinn machen.
…dass mir mal jemand ein Feedback gibt, dass das gut ist, was ich so tue bei der Arbeit (oder zumindest nicht alles schlecht).
…dass ich zu Hause geliebt werde, allein dadurch, dass ich da bin.
Positive Selbstwirksamkeit.
Am Ende der 7 Säulen der Resilienz ist sie wohl das Ergebnis, auf das alles hinausläuft, wenn wir über die eigene Resilienz sprechen.
Mit der Betonung auf „positiv“. Denn das unterscheidet uns dann vielleicht doch von einem Dreijährigen:
Ich spüre, dass ich etwas bewirken kann, das dem Gegenüber weiterhilft und ihn nicht sabotiert.
Selbstwirksamkeit fühlt sich dann am besten an, wenn neben mir noch andere von meinem Tun profitieren.
Das unsichtbare Prinzip hinter den 7 Säulen der Resilienz, das 95% der Menschen nicht sehen
Wieviel von deiner letzten Fortbildung hast Du tatsächlich im Alltag ungesetzt?
Oder wieviel der Inspirationen aus deinem letzten Selbsthilfebuch?
Hmm?
Ok ok, vielleicht gehörst Du zu den 3%, die das hinbekommen. Aber die Wahrheit ist:
Der meiste neue Input bleibt dort, wo Du ihn her hast: Auf der Fortbildung.
So ähnlich ist es auch mit anderem Content: Bücher, Emails, Podcasts, Vlogs, Blogs…
Alle Artikel zu Resilienz sind nichts wert…
Auch dieser Artikel nicht.
Zumindest nicht, solange Du nicht das eine Prinzip beherzigst, ohne das die hilfreichsten Inhalte der Welt absolut für die Tonne sind:
Common sense ist nicht common practice!
Es gibt keinen Content, den es nicht schon gibt.
Richtig gelesen.
Alles, naja sagen wir 99% von dem, was Du jemals lesen, hören oder schauen wirst, ist bekannt.
Eigentlich.
Denn was ist Wissen, das nicht benutzt wird?
Gar nichts.
Zumindest kein Wissen.
Die meisten Menschen „kennen“ den Content, aber kaum jemand „weiß“ mehr darüber.
So auch zu den 7 Säulen der Resilienz.
Wer mitreden möchte, hat das Modell schon mal bei Google eingegeben.
Wie sehr sich jemand wirklich damit beschäftigt hat, kannst Du testen:
- welches der 7 Säulen Modelle von Resilienz meinst Du denn?
- wie wendest Du es im Alltag an?
- …
Bist Du tatsächlich daran interessiert Resilienz mit Hilfe der 7 Säulen zu üben, beherzige folgende Reihenfolge:
- Ausprobieren
- Kultivieren
Ausprobieren: Die „72 Stunden-Regel“ besagt, dass die Wahrscheinlichkeit neue Dinge auszuprobieren ab dem vierten Tag danach extrem sinkt.
Also notiere dir noch während des Artikels konkrete Einsatzmöglichkeiten oder Situationen der kommenden 3 Tage, an denen Du mit einer oder mehrerer Säulen arbeiten könntest. Mach dir zum Beispiel eine Erinnerung ins Handy.
Kultivieren: Fange klein an, aber dafür beständig. Um zum Beispiel Selbstwahrnehmung zu kultivieren, nimm dir morgens bloß eine Minute, um vor Arbeitsbeginn zu atmen und dich zu zentrieren.
Mach dir dafür einen Serientermin den Dienstkalender.
Sorge selbst dafür, dass der Content nicht verpufft.
Die 7 Säulen sind im Prinzip immer verfügbar, wenn Du dir diese eine Strategie vor Augen führst:
Nutze die Marvel-Strategie, um in Sekundenschnelle zum „Resilienzhelden“ zu werden
Er ist der Erfinder meiner Superhelden!
Aus der Feder von Stan Lee stammen Figuren wie der grüne Hulk, Spiderman und Co.
Er hat viele der Figuren erschaffen, die dem Marvel-Multiversum zum Erfolg verholfen haben.
Jede Figur ist dabei einzigartig und hat bestimmte Fähigkeiten.
Doch ein wichtiges Detail bleibt selbst dem größten Marvelfan oft verborgen:
Wenn es zur Sache geht, sind die Helden in kürzester Zeit einsatzbereit – und super schnell in Schale geworfen!
Peter Parker hat seinen Anzug stets dabei und wird im Handumdrehen zu Spiderman.
Tony Stark drückt einen Knopf am Handgelenk und die Ironman-Rüstung entfaltet sich sekundenschnell von Kopf bis Fuß.
Ohne dieses Detail wäre die Welt schon zigfach untergegangen – oder hast Du schon mal einen Helden gesehen, der zu spät oder nackt zu einer Schlacht kommt?
Die 7 Säulen der Resilienz sind wie die Wechselklamotten, um ruckzuck zum „Stress-Helden“ zu werden – immer dann, wenn die Welt um dich herum wieder kurz vor dem Untergang steht:
…wenn Du im Büro den Hörer abnimmst und dir postwendend einen Anschiss vom Chef abholst.
…wenn dir schlagartig klar wird, dass Du heute wieder nicht früher Feierabend machen wirst, weil im Büro gerade einfach zuviel zu tun ist (zum Leidwesen deiner Familie).
…wenn gerade wieder alle Kinder nachts in deinem Bett liegen und Du keine Auge zumachen kannst – obwohl Du morgens besonders früh raus musst.
…wenn Du gerade dabei bist, direkt in einen Stress-Moment zu schlittern.
Die 7 Säulen sind dein Resilienz-Fundament für die Hosentasche.
Dein Heldenkostüm, wenn Stress und Hektik gerade wieder Überhand nehmen.
In welcher Situation könnten dir die 7 Säulen der Resilienz weiterhelfen?
Laaaange Rede – kurzer Sinn: Resilienz ist kein leeres Gequatsche, sondern wirklich wirklich hilfreich!
Das beste Modell der Welt ist NIX wert, wenn Du es nicht anwendest.
Also: Wobei genau könntest Du welche der Säulen im Alltag einsetzen?
Lebe gelassen.
Sei glücklich.
- Resilienz: 7 Säulen, um Stress schnell zu lösen [dank Marvel] - 25. November 2023